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Was darf ich in der Wohlverhaltensphase verdienen?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was darf ich in der Wohlverhaltensphase verdienen?
  2. Was darf man in der Wohlverhaltensphase nicht?
  3. Kann man die Wohlverhaltensphase verkürzen?
  4. Wann ist die Wohlverhaltensphase beendet?
  5. Kann ich mich nach Privatinsolvenz selbstständig machen?
  6. Kann man in der Wohlverhaltensphase einen Kredit aufnehmen?
  7. Kann ich mir in der Wohlverhaltensphase ein Auto kaufen?
  8. Was kann die Restschuldbefreiung verhindern?
  9. Wie lange dauert die wohlverhaltensperiode bei Privatinsolvenz?
  10. Kann man trotz Schulden ein Gewerbe anmelden?
  11. Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase Insolvenzverfahren?
  12. Was passiert wenn man in der Wohlverhaltensphase neue Schulden macht?
  13. Wann kreditwürdig nach Restschuldbefreiung?
  14. Wann muss die Schufa die Restschuldbefreiung löschen?
  15. Kann ich mich in der Privatinsolvenz selbständig machen?

Was darf ich in der Wohlverhaltensphase verdienen?

Das ist der Grundfreibetrag bei Pfändungen – Seit 1. Juli 2022 beläuft sich der Grundfreibetrag auf 1.330,16 Euro, Er gilt für alle Schuldner, die keine Unterhaltsverpflichtungen erfüllen müssen. Ab 1. Juli 2023 steigt der Pfändungsfreibetrag auf 1,402 Euro,

Pfändungsfreibeträge bei Mehrverdienst – Verschuldete berufstätige Personen dürfen – selbst ohne Unterhaltspflicht – dürfen 1.339,99 Euro von ihren monatlichen Nettoeinkommen für sich behalten. Und selbst bei 100 Euro mehr Nettoeinkommen müssen sie nicht etwa diese 100 Euro abgeben, sondern nur 69,89 Euro.

Einen Teil von dem Betrag, der über der Freigrenze liegt, dürfen sie also weiterhin behalten. Der Gedanke dahinter: Schuldner*innen, die Geld verdienen, sollen für ihre Arbeit auch belohnt werden. Sie sollen besser dastehen als jene, die nicht arbeiten und staatliche Unterstützung erhalten. Wie hoch dieser Zusatzbetrag ausfällt, den arbeitende Schuldner*innen behalten dürfen, ist wiederum abhängig von der Zahl der Unterhaltsberechtigten.

Diese Freibeträge bei Mehrverdienst sind in der Pfändungstabelle bereits berücksichtigt. Aber irgendwann ist auch hier Schluss: Alles, was über 4.077,72 Euro monatlich hinausgeht, ist voll pfändbar. Das heißt, es kann an die Gläubiger*innen fließen.

Was darf man in der Wohlverhaltensphase nicht?

  • Was bedeutet der Begriff Wohlverhaltensphase?
  • Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase?
  • Welchen Pflichten muss der Schuldner während der Wohlverhaltensphase nachkommen?
  • Mit dem Begriff Wohlverhaltensphase, auch Wohlverhaltensperiode genannt, wird die Zeit zwischen dem Abschluss des formellen Insolvenzverfahrens und der endgültigen Erteilung der Restschuldbefreiung bezeichnet.

    Während der Wohlverhaltensphase führt der Schuldner sein Nettoeinkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenze an den vom Gericht bestellten Treuhänder ab.

    Dieser wiederum verteilt die Summe einmal jährlich an die Gläubiger. Das Ziel ist es, in dieser Phase so viele Schulden wie möglich abzubezahlen.

    Kann man die Wohlverhaltensphase verkürzen?

  • Was bedeutet der Begriff Wohlverhaltensphase?
  • Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase?
  • Welchen Pflichten muss der Schuldner während der Wohlverhaltensphase nachkommen?
  • Mit dem Begriff Wohlverhaltensphase, auch Wohlverhaltensperiode genannt, wird die Zeit zwischen dem Abschluss des formellen Insolvenzverfahrens und der endgültigen Erteilung der Restschuldbefreiung bezeichnet.

    Während der Wohlverhaltensphase führt der Schuldner sein Nettoeinkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenze an den vom Gericht bestellten Treuhänder ab.

    Dieser wiederum verteilt die Summe einmal jährlich an die Gläubiger. Das Ziel ist es, in dieser Phase so viele Schulden wie möglich abzubezahlen.

    Wann ist die Wohlverhaltensphase beendet?

    Betroffene können beim zuständigen Insolvenzgericht einen Antrag auf Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens stellen, verbunden mit dem Antrag auf Erteilung der "Restschuldbefreiung". Vorab aber müssen sie versuchen, sich mit den Gläubigern über die Schuldenrückführung außergerichtlich zu einigen. An diesem Einigungsversuch muss eine geeignete Insolvenzberatungsstelle oder eine geeignete Person, zumeist ein Rechtsanwalt, mitwirken.

    Zumindest muss eine persönliche Beratung mit eingehender Prüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse stattgefunden haben. Gelingt eine solche Einigung nicht, werden die Schulden in einem Insolvenzverfahren förmlich festgestellt. Eventuell noch vorhandene pfändbare Vermögenswerte werden verwertet und der Erlös an die Gläubiger verteilt. Danach schließt sich die sogenannte "Wohlverhaltensphase" an, die zusammen mit dem Insolvenzverfahren regelmäßig 3 Jahre dauert.

    Während dieser Zeit muss der Schuldner das pfändbare Einkommen an einen Treuhänder abtreten. Dieser verteilt die eingezogenen Beträge an seine Gläubiger. Reichen diese Beträge nicht aus, um die gesamten Schulden zu tilgen, werden dem Schuldner nach Ablauf des Verfahrens die restlichen Schulden erlassen. Ist der Schuldner so mittellos, dass trotz seiner Bemühungen während der Laufzeit des Verfahrens keine Vermögenswerte oder pfändbare Einkünfte verteilt werden, wird er von der Zahlungspflicht für seine gesamten Schulden befreit.

    Die Verbraucherinsolvenz dauert im Regelfall 3 Jahre. Dies gilt für alle Verfahren, die seit dem 01.10.2020 beantragt wurden.

    Für Verfahren, die zwischen dem 17.12.2019 und dem 30.09.2020 beantragt wurden, gilt folgende Übergangsregelung:

    • Antrag ab 17.12.2019: 5 Jahre 7 Monate
    • Antrag ab 17.01.2020: 5 Jahre 6 Monate
    • Antrag ab 17.02.2020: 5 Jahre 5 Monate
    • Antrag ab 17.03.2020: 5 Jahre 4 Monate
    • Antrag ab 17.04.2020: 5 Jahre 3 Monate
    • Antrag ab 17.05.2020: 5 Jahre 2 Monate
    • Antrag ab 17.06.2020: 5 Jahre 1 Monate
    • Antrag ab 17.07.2020: 5 Jahre 0 Monate
    • Antrag ab 17.08.2020: 4 Jahre 11 Monate
    • Antrag ab 17.09. bis 30.09.2020: 4 Jahre 10 Monate

    Ja, die Dauer eines 2. Verfahrens verlängert sich, wenn die Restschuldbefreiung bereits einmal erlangt worden ist. Für Zweitverfahren gilt eine Dauer von 5 Jahren, wenn dem Schuldner auf Grundlage eines nach dem 30. September 2020 gestellten Antrags bereits einmal Restschuldbefreiung erteilt worden ist.

    Grundsätzlich ja. Sie sind zwar verpflichtet, sich während der Dauer des Verfahrens aktiv um Arbeit zu bemühen und jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Wenn Sie jedoch keine finden, können Sie trotzdem von Ihren Schulden befreit werden, auch wenn die Gläubiger überhaupt keine Zahlungen erhalten haben. Wichtig ist jedoch, dass Sie Ihre Bemühungen - wie zum Beispiel regelmäßige Bewerbungen - auch nachweisen können.

    Kann ich mich nach Privatinsolvenz selbstständig machen?

    Dürfen Selbstständige Privatinsolvenz anmelden?

    In der Regel können aktuell selbstständig Tätige keine Privatinsolvenz durchlaufen. Für sie sowie auch für ehemals Selbstständige ist die sogenannte Regelinsolvenz vorgesehen.

    Gibt es Ausnahmefälle, in denen doch eine Privatinsolvenz möglich ist?

    Kann man in der Wohlverhaltensphase einen Kredit aufnehmen?

    Seit Sommer 2022 verlegen wir nach und nach einige TV-Sender in unserem Kabelnetz auf andere Frequenzen. Im besten Fall bekommst Du nichts davon mit, da wir nachts umstellen. Wir informieren Dich vorab, wann es bei Dir soweit ist.

    Bei der Frequenz-Umbelegung bekommen TV-Sender neue Frequenzen. Dadurch entwickeln wir unser Kabelnetz weiter und machen es fit für die Zukunft. Denn der Bedarf an hoher Geschwindigkeit und Konnektivität steigt.

    Kann ich mir in der Wohlverhaltensphase ein Auto kaufen?

    Was kann die Restschuldbefreiung verhindern?

    • Gläubiger können eine Versagung der Restschuldbefreiung beantragen
    • Den Schuldner treffen umfangreiche Pflichten, wenn er von seinen Schulden befreit werden will
    • Der Schlusstermin im Insolvenzverfahren stellt eine wichtige Zäsur dar

    Das Insolvenzgericht entscheidet nach dem Ablauf der dreijährigen Abtretungsfrist durch Beschluss, ob der Schuldner in den Genuss der von ihm beantragten Restschuldbefreiung kommt.

    Ein positiver Beschluss ergeht dann, wenn der Schuldner seinen Pflichten nachgekommen ist und kein Grund für eine Versagung der Restschuldbefreiung vorliegt, § 300 Abs. 1 InsO.

    Wie lange dauert die wohlverhaltensperiode bei Privatinsolvenz?

  • Was bedeutet der Begriff Wohlverhaltensphase?
  • Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase?
  • Welchen Pflichten muss der Schuldner während der Wohlverhaltensphase nachkommen?
  • Mit dem Begriff Wohlverhaltensphase, auch Wohlverhaltensperiode genannt, wird die Zeit zwischen dem Abschluss des formellen Insolvenzverfahrens und der endgültigen Erteilung der Restschuldbefreiung bezeichnet.

    Während der Wohlverhaltensphase führt der Schuldner sein Nettoeinkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenze an den vom Gericht bestellten Treuhänder ab.

    Dieser wiederum verteilt die Summe einmal jährlich an die Gläubiger. Das Ziel ist es, in dieser Phase so viele Schulden wie möglich abzubezahlen.

    Kann man trotz Schulden ein Gewerbe anmelden?

    Der Schuldner kann den Insolvenzverwalter um die Freigabe seiner selbständigen Tätigkeit ersuchen:

    Der Insolvenzverwalter kann bestimmen, dass der Selbständige weiter im Rahmen des Verfahrens seiner Tätigkeit nachgehen kann oder dass die Tätigkeit freigegeben wird.

    Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase Insolvenzverfahren?

    Der Ablauf der Privatinsolvenz wird durch das nachfolgende Schaubild beschrieben:

    Bevor im Falle einer Privatinsolvenz ein Insolvenzantrag gestellt werden kann, muss zunächst die außergerichtliche Schuldenbereinigung durchgeführt werden. Im Falle eines Scheiterns muss eine geeignete Person oder Stelle eine Bescheinigung über das Scheitern der außergerichtlichen Schuldenbereinigung ausstellen. Die Bescheinigung kann z.B. von einem Rechtsanwalt oder einer zugelassenen Schuldnerberatung ausgestellt werden. Erst danach kann eine Privatinsolvenz beantragt werden. Im Falle einer Regelinsolvenz entfällt die außergerichtliche Schuldenbereinigung und der Insolvenzantrag kann sofort gestellt werden. Nachdem der Schuldner einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt und das Gericht das Insolvenzverfahren eröffnet hat, befindet man sich zunächst im eröffneten Insolvenzverfahren. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird ein Insolvenzverwalter bzw. Treuhänder vom Insolvenzgericht bestellt, der während des Insolvenzverfahrens alle notwendigen Informationen zusammenstellt, das pfändbare Vermögen des Schuldners verwertet und die Erlöse an die Gläubiger verteilt. Wenn die Informationsbeschaffung und Verwertung durch den Insolvenzverwalter abgeschlossen ist, wird das eröffnete Insolvenzverfahren aufgehoben und der Schuldner befindet sich in der Wohlverhaltensphase. Nach Ablauf der Wohlverhaltensphase wird vom Insolvenzgericht über die Restschuldbefreiung entschieden.

    Die Wohlverhaltensperiode endet nach aktuellem Insolvenzrecht (Insolvenzanträge, die ab dem 17.12.2020 eröffnet wurden) grundsätzlich nach einer Dauer von 3 Jahren nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Hierfür müssen keinerlei Voraussetzungen erfüllt werden.

    Für Verfahren, die vor dem 17.12.2020 eröffnet wurden, endet die Wohlverhaltensphase in der Regel nach einer Dauer von 6 Jahren. Aber auch die Verfahren nach altem Insolvenzrecht können bei Erfüllung von bestimmten Voraussetzungen auf 3 oder 5 Jahre verkürzt werden. Eine Verkürzung auf 5 Jahre ist bei Ausgleich der Verfahrenskosten (Gerichtskosten und Kosten des Insolvenzverwalter) möglich. Nach einer Dauer von 3 Jahren endet die Insolvenz, wenn sowohl 35 % der Verbindlichkeiten wie auch die Verfahrenskosten innerhalb von 3 Jahren ausgeglichen sind. Für beide Verkürzungen muss der Schuldner nach Erfüllung der Voraussetzungen einen Antrag auf Verkürzung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Gericht stellen. Nach Ablauf der Wohlverhaltensphase wird sodann über die Erteilung der Restschuldbefreiung entschieden.

    Sollte für Sie noch das alte Insolvenzrecht zur Anwendung kommen und Sie möchten das Verfahren verkürzen, stehen wir Ihnen als Schuldnerberatung gerne zur Seite. Wir prüfen zunächst für Sie, ob alle Voraussetzungen vorliegen und stellen außerdem den Verkürzungsantrag. Die entsprechenden Verkürzungen sind sowohl in der Privatinsolvenz als auch in der Regelinsolvenz möglich.

    Was passiert wenn man in der Wohlverhaltensphase neue Schulden macht?

    Gilt die Restschuldbefreiung auch für neue Schulden, die nach der Insolvenzeröffnung entstehen?

    Nein. Die Restschuldbefreiung umfasst nur Schulden, die bereits vor der Insolvenzeröffnung entstanden sind. Der Schuldner haftet für neue Schulden vollumfänglich.

    Darf ein Schuldner während der Wohlverhaltensphase überhaupt neue Schulden machen?

    Wann kreditwürdig nach Restschuldbefreiung?

    Eine Privatinsolvenz wirkt sich in der Regel negativ auf den Schufa-Score aus. Auch nach dem Ende der Privatinsolvenz wird es weiterhin Schwierigkeiten geben, Verträge zu unterzeichnen und abzuschließen.

    Wenn Sie Privatinsolvenz anmelden müssen, sind Sie zahlungsunfähig. Das wirkt sich negativ auf Ihre Schufa-Bewertung aus. Genauso wie nicht rechtzeitig bezahlte Forderungen führt auch ein Insolvenzantrag zu einem negativen Schufa-Eintrag. Damit wird Ihre Zahlungsunfähigkeit für Unternehmen sichtbar.

    Auch nach der Privatinsolvenz ist Ihre Schufa mit Negativeinträgen belastet – schließlich konnten Sie Ihre Schulden jahrelang nicht vollständig begleichen.

    Wann muss die Schufa die Restschuldbefreiung löschen?

    Die Schufa erfreut sich allgemein nur mäßiger Beliebtheit. Schließlich hängt es häufig von ihr ab, ob man einen Kredit bewilligt bekommt oder ob ein Geschäft zustande kommt. Sie speichert in ihrer Datenbank u.a. Informationen rund um die Zahlungsfähigkeit einzelner Personen. Auf Verlangen gibt sie ihren Vertragspartnern Auskunft darüber. Das kann für Betroffene dazu führen, dass niemand mehr mit ihnen Geschäfte machen will. Immer wieder fordern daher Personen von der Schufa Löschung der über sie gespeicherten Daten. So auch im Fall beim BGH mit dem Aktenzeichen VI ZR 225/21. Hier verlangt ein Mann Löschung des Eintrags über seine Restschuldbefreiung.

    Wie lange darf Schufa Informationen zur Restschuldbefreiung speichern?Der Mann musste 2013 seine Selbstständigkeit aufgeben und sich in ein Insolvenzverfahren über sein Privatvermögen begeben. Nachdem das Insolvenzverfahren beendet war, wurde ihm im September 2019 Restschuldbefreiung erteilt. Er war damit also schuldenfrei. Auf www.insolvenzbekanntmachungen.de wurde die Restschuldbefreiung bekanntgemacht.

    Kann ich mich in der Privatinsolvenz selbständig machen?

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