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Was spricht gegen eine geschlechtsneutrale Erziehung?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was spricht gegen eine geschlechtsneutrale Erziehung?
  2. Ist eine geschlechtsneutrale Erziehung möglich?
  3. Warum ist Gendersensible Erziehung wichtig?
  4. Was ist die geschlechtsneutrale Erziehung?
  5. Was spricht gegen Gendersprache?
  6. Sollten Junge und Mädchen gleich erzogen werden?
  7. Welche Folgen haben fehlende Erziehung?
  8. Was spricht gegen Erziehung?
  9. Ist es radikal Kinder geschlechtsneutral zu erziehen?
  10. Welche Nachteile hat das Gendern?
  11. Welche Probleme gibt es beim Gendern?
  12. Sollten Kinder strenger erzogen werden?
  13. Kann man als Einzelkind glücklich sein?
  14. Welche Fehler gibt es in der Erziehung?
  15. Was passiert wenn Kinder ohne Grenzen aufwachsen?

Was spricht gegen eine geschlechtsneutrale Erziehung?

Bei geschlechterneutraler Erziehung geht es nicht in erster Linie darum, das Geschlecht des Kindes zu verleugnen, viel mehr gibt es verschiedene Stufen dieser Erziehungsform. Einige Eltern wählen dabei den Weg, ihrem Umfeld überhaupt nicht zu erzählen, welches Geschlecht ihr Kind hat. Dazu vergeben sie noch einen geschlechtsneutralen Namen und schon setzt bei vielen das große Rätselraten ein.

Zugegeben, geschlechtsneutrale Erziehung in dieser Form wird es in Deutschland kaum geben. Inzwischen ist es zwar erlaubt, einen geschlechtsneutralen Namen ohne einen geschlechtsbestimmenden Zweitnamen zu vergeben, aber in der Praxis könnte das immer noch schwer umsetzbar sein. Hilfreich ist es vielleicht zu wissen, dass das Gesetz da auf eurer Seite ist.

Aber die Idee hinter dieser sehr strengen Auslegung von geschlechtsneutraler Erziehung ist das Ziel, dass sich jedes Kind so entwickeln kann und soll, wie es möchte. Kein Kind soll sich durch geschlechtsspezifische Stereotypisierungen in der Erziehung und die Erwartungen der Gesellschaft in eine bestimmte Rolle gedrängt fühlen.

Bei Geschlechterneutralität geht es nicht darum, die neutrale Mitte zwischen männlich und weiblich zu finden, sondern darum, dem Kind selbst zu überlassen, wer es sein möchte – ohne die Grenzen, die einem durch ein Geschlecht aufgesetzt werden.

Es geht nicht um Gleichmacherei, sondern um Chancengleichheit. Dabei sollte Kindern die Möglichkeiten gegeben werden, unterschiedlichste Ausprägungen von männlichem und weiblichem Verhalten zu erleben. Aus diesen gemachten Erfahrungen können sie sich dann die Elemente heraussuchen, die sie für sich selbst am passendsten erleben.

Ist eine geschlechtsneutrale Erziehung möglich?

Schon bevor ein Kind geboren ist, kommt oft die Frage “Wird es ein Junge oder ein Mädchen?” auf. Aber wie wichtig ist das wirklich? Geschlechterrollen als Konzept stellen lediglich Verhaltensweisen dar, die eine Kultur für die jeweilige Gruppe als angemessen hält. Das bedeutet hier zum Beispiel, dass Männer als kämpferisch, rational und stark angesehen werden. Frauen hingegen sind traditionell das schwache, emotionale und fürsorgliche Geschlecht.

Diese Normen werden von der Gesellschaft vorgegeben und in ihr aufrechterhalten. Das bedeutet, dass sie nicht im Kind intrinsisch sind. Angeboren sind nur körperliche Merkmale, und die haben wenig mit der Verhaltensweise zu tun. Deshalb kann geschlechtsneutrale Erziehung genau an dieser Stelle ansetzen und die Unterscheide aufbrechen.

Dabei geht es darum, das Kind nicht in eine bestimmte Rolle zu drängen, sondern ihm die Wahl zu lassen. Wie so oft bewegt sich das Ganze auf einem Spektrum. Das beginnt mit Spielzeug und Hobbys, kann aber auch Kleidung und sogar die Pronomen miteinbeziehen.

Warum ist Gendersensible Erziehung wichtig?

Geschlechtersensible Pädagogik lässt dem Kind die Wahl im alltäglichen Tun, so dass es selbst herausfinden kann, womit es gerne spielt, mit wem es gerne seine Zeit verbringt, ohne, dass Erwachsene vorher festlegen, was es aufgrund seines Geschlechtes wohl gerne mag oder besser kann.

In einer Kultur, die wert legt auf die Trennung in zwei Geschlechter, ist es für ein Kind gar nicht so einfach, sich zurecht zu finden. Es lernt schon sehr früh, dass Erwachsene es der Gruppe der Mädchen bzw. Jungen zuordnen, und es erlebt, dass den Geschlechtern unterschiedliche Interessen und Verhaltensweisen zugeschrieben werden. Gleichzeitig beobachtet es Widersprüche in dieser Zuordnung, zum Beispiel wenn Werbung vermittelt, dass Puppen nur für Mädchen seien, der eigene Bruder aber doch eine bekommt, wenn Erwachsene sagen, Frauen könnten sich besser um Kinder kümmern, in der Kita aber ein männlicher Erzieher arbeitet, wenn Erwachsene sagen, Männer seien besser in technischen Berufen, die Mutter aber Ingenieurin ist. Eine geschlechtersensible Pädagogik greift solche Widersprüche mit Kindern auf und hilft ihnen, Rollenbilder zu entwickeln, in denen auch komplexere Lebensentwürfe ihren Platz haben.

Was ist die geschlechtsneutrale Erziehung?

Schon bevor ein Kind geboren ist, kommt oft die Frage “Wird es ein Junge oder ein Mädchen?” auf. Aber wie wichtig ist das wirklich? Geschlechterrollen als Konzept stellen lediglich Verhaltensweisen dar, die eine Kultur für die jeweilige Gruppe als angemessen hält. Das bedeutet hier zum Beispiel, dass Männer als kämpferisch, rational und stark angesehen werden. Frauen hingegen sind traditionell das schwache, emotionale und fürsorgliche Geschlecht.

Diese Normen werden von der Gesellschaft vorgegeben und in ihr aufrechterhalten. Das bedeutet, dass sie nicht im Kind intrinsisch sind. Angeboren sind nur körperliche Merkmale, und die haben wenig mit der Verhaltensweise zu tun. Deshalb kann geschlechtsneutrale Erziehung genau an dieser Stelle ansetzen und die Unterscheide aufbrechen.

Dabei geht es darum, das Kind nicht in eine bestimmte Rolle zu drängen, sondern ihm die Wahl zu lassen. Wie so oft bewegt sich das Ganze auf einem Spektrum. Das beginnt mit Spielzeug und Hobbys, kann aber auch Kleidung und sogar die Pronomen miteinbeziehen.

Was spricht gegen Gendersprache?

Du könntest jetzt natürlich sagen, meine Kinder werden von mir beide gleich behandelt. Das wäre sicher fair und Du musst Dir später nicht anhören, den einen besser oder anders behandelt zu haben.

Damit tust Du aber niemandem einen Gefallen. Kinder sind so unterschiedlich wie Menschen nun einmal sind und daher ist es ganz besonders wichtig sie individuell zu fördern.

Sollten Junge und Mädchen gleich erzogen werden?

Du könntest jetzt natürlich sagen, meine Kinder werden von mir beide gleich behandelt. Das wäre sicher fair und Du musst Dir später nicht anhören, den einen besser oder anders behandelt zu haben.

Damit tust Du aber niemandem einen Gefallen. Kinder sind so unterschiedlich wie Menschen nun einmal sind und daher ist es ganz besonders wichtig sie individuell zu fördern.

Welche Folgen haben fehlende Erziehung?

Wer als Kind zu wenig Liebe erfahren hat, spürt die Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter. Für ein Kind ist die Liebe der Eltern und des sozialen Umfelds die Essenz, um unbeschwert aufzuwachsen und ein glücklicher Erwachsener zu werden. Wenn ein Kind unter mangelnder Zuneigung leidet, ist es enorm wichtig, diese Lücke zu schließen. Nur so ist eine gesunde Entwicklung noch möglich.

Ohne Zuneigung kann ein Kind sich nicht angemessen entwickeln. Dieser Auffassung war man nicht immer. Zu Zeiten des Behaviorismus wurde die Ansicht vertreten, dass die Konditionierung des kindlichen Verhaltens das richtige und wichtigste Erziehungsmerkmal sei.

Was spricht gegen Erziehung?

Ein Lob kann gleichgesetzt werden mit einer Belohnung. Der angesagte Familientherapeut Jesper Juul äußerte sich hierzu folgendermaßen: „Lob schüttet Lusthormone aus, und danach werden Kinder süchtig. Verstehen Sie mich nicht falsch: Man kann seine Kinder Tag und Nacht loben. Die Frage ist nur: Was passiert dann? Wenn man ein Kind will, das einfach nur funktioniert, ohne nachzudenken, ist Lob eine praktische Sache.„ Lobst Du Dein Kind, entsteht der Eindruck bei ihm, dass es etwas ganz besonders gut gemacht hat. Es freut sich natürlich über diese Anerkennung und wird dazu tendieren, diese Handlung zu wiederholen. Denken wir mal an eine typische Spielplatzsituation: Wie oft hast Du gehört wie andere Eltern zu ihren Kindern sagten „Wow, du bist aber toll gerutscht!“ oder „Toll, wie du da hochkletterst!“

Kinder wollen und brauchen aber keine Belobigungen. Sie wollen gesehen werden! Indem wir das Kind loben, bewerten wir gleichzeitig sein Handeln. Man könnte hart ausgedrückt sagen, dass ein „Das hast du aber schlecht gemacht“ gleichzusetzen ist mit einem „Das hast du aber gut gemacht!“ Außerdem kann es passieren, dass das Kind durch überschwängliches Loben verunsichert ist und das Lob beginnt in Frage zu stellen. Was ja erstmal nicht schlecht ist. Wenn es nun aber weiterhin für diese Sache gelobt wird, obwohl es selbst denkt, es habe dieses Lob gar nicht verdient, wird es anfangen seine eigene Ansicht/Person in Frage zu stellen. Ein Konflikt ist vorprogrammiert.

Ist es radikal Kinder geschlechtsneutral zu erziehen?

Fürs SZ-Magazin schreibe ich seit 2019 die Kolumnen-Reihe „Freie Radikale“. Als Autorin bin ich außerdem tätig für u.a. Ada, Madame, Zeit Online und weitere Medien.

Der Ideen-Podcast

Welche Nachteile hat das Gendern?

Meinungen und Stellungnahmen aus unterschiedlichen Richtungen fließen in den Gender-Diskurs mit ein – aus Politik, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Gendergerechte Sprache offiziell einzuführen, wäre eine Entscheidung der Politik. Einige Stimmen aus der Politik wollen Gendersprache verbieten, andere verpflichtend einführen.

Bei den Parteien gehen die Meinungen zum Genderthema weit auseinander. In den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2021 etwa hatten SPD, Grüne und Die LINKE Gendersternchen verwendet, zu dem Thema selbst äußerte sich nur die AfD (siehe dazu dw.com).

Welche Probleme gibt es beim Gendern?

30 Antworten auf Ihre Fragen finden Sie im Textlabor. Zwei Jahre lang hat Team Genderleicht rund 250 Zuschriften per E-Mail beantwortet und die interessantesten Fragestellungen hier im Textlabor veröffentlicht. Diese Text waren auch die Grundlage für das Buch „Genderleicht. Wie Sprache für alle gelingt“ (Dudenverlag). Es geht nochmal ausführlicher auf alles ein.

Immer noch Fragen? Unser Tipp: Info zu kostenpflichtigen Sprachberatungen

Sollten Kinder strenger erzogen werden?

Eher nicht. Denn zwischen Drill und Laissez-faire gibt es gute Kompromisse. Kinder zu bevormunden, ihre Meinung zu unterdrücken, sie wegzusperren oder gar zu schlagen – das gehört heute genauso in die pädagogische Mottenkiste wie die grenzenlose Freiheit nach dem Motto "Macht doch, was ihr wollt." Da haben die Mütter und Väter von heute aus Fehlern der Vergangenheit gelernt. Ein grundsätzlich positiver Schritt nach vorne.

Also einfach nach Gefühl vorgehen und den Kindern alles ersparen, was einem selbst als Kind missfiel? Das klingt theoretisch ganz einfach, doch in der Umsetzung im Alltag scheitert es oft. Denn meist wissen wir Erwachsenen vor allem, was wir nicht wollen. Also nicht autoritär sein, aber auch nicht einfach alles durchgehen lassen, bis die Kids uns auf der Nase herumtanzen. Wir möchten heute von unseren Kindern geliebt und gleichzeitig respektiert werden; wir wünschen uns klare Regeln genauso wie kleine Freiheiten, die ein Kind braucht, um die Welt zu entdecken. Aber wie schaffen wir das? 

Erziehungsexperten sind sich heute weitgehend einig: Familien sollten durchaus alte Regeln fortführen, sie aber an die Gegebenheiten der Gegenwart anpassen. Ein Beispiel: Der Kumpel-Vater von heute glänzt zum Glück nicht mehr nur durch Abwesenheit. Er tobt mit den Kindern, spielt mit ihnen, erzählt ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte und kann danach trotzdem ganz klar zum Ausdruck bringen: "Jetzt brauche ich mal zwei Stunden Ruhe." Davor aber schrecken viele zurück, weil sie befürchten, dann genauso so herrisch und streng zu wirken wie früher der eigene Vater, in dessen Gegenwart die Kinder nichts anderes tun durften, als ruhig zu sein. Solche Kompromisse lassen sich auch in vielen anderen Dingen finden. Am besten geht das auf der Basis von drei Eckpfeilern: Werte bestimmen, Autorität zeigen und authentisch bleiben.

Kann man als Einzelkind glücklich sein?

Sie sind egoistisch und unsozial. Sie können nicht teilen und wollen immer im Mittelpunkt stehen. Seit jeher haben Einzelkinder mit Vorurteilen zu kämpfen. Doch Studien belegen: So schlecht ist es um geschwisterlose Kinder gar nicht bestellt.

Als „typisch Einzelkind“ wird das Verhalten von geschwisterlosen Kindern oftmals beschrieben. Noch immer hält sich das Klischee hartnäckig, dass Einzelkinder von ihren Eltern verwöhnt und verhätschelt werden, dass sie altklug und besserwisserisch sind. Denn, so das Vorurteil, sie mussten sich nie mit ihren Geschwistern etwas teilen und standen ständig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit . Dabei bildet die Ein-Kind-Familie schon lange keine Ausnahme mehr.

Welche Fehler gibt es in der Erziehung?

Den Nachwuchs darauf aufmerksam zu machen, wenn er oder sie etwas falsch gemacht hat, ist in den vielen Fällen wichtig, denn dadurch lernt das Kind den Unterschied zwischen Richtig und Falsch. Allerdings können Eltern es mit den Zurechtweisungen auch übertreiben. Wenn selbst bei den kleinsten Missgeschicken direkt geschimpft wird, kann dies zu Verhaltensproblemen führen und das Selbstwertgefühl leiden. Zudem kann ständige Kritik auch ein schlechtes Verhältnis zwischen Eltern und Kind bedingen.

Viele Eltern kennen das: Neben der Erziehung des Kindes spannen sie auch der Beruf und die alltäglichen Verpflichtungen ein. All den Aufgaben gerecht zu werden, ist da oftmals gar nicht so einfach. Doch Mütter und Väter sollten unbedingt aufpassen, dass bei all dem der eigene Nachwuchs nicht zu kurz kommt. Denn es ist wichtig, die entscheidenden Etappen im Leben der Tochter oder des Sohnes nicht zu verpassen, denn viele dieser Ereignisse, wie beispielsweise das erste Wort, die erste Einschulung oder auch der erste Liebeskummer, kommen nicht wieder. Aber auch kleinere Erlebnisse wie ein Fußballspiel sollten beachtet werden, denn damit fühlt sich dein Kind von dir wertgeschätzt und geliebt.

Was passiert wenn Kinder ohne Grenzen aufwachsen?

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Die meisten Eltern finden den Gedanken daran, ihr eigenes Kind unglücklich zu machen, es weinen zu sehen (z.B. wegen eines „Neins“) einfach schrecklich. Sie wollen Trotzanfälle möglichst umgehen, fürchten sich vor der Verurteilung durch Außenstehende. Auch der Gedanke daran, dass das eigene Kind wütend auf sie sein könnte, ist schmerzhaft. Vielleicht wollen sie ihre Kinder „ganz anders“ erziehen, als sie selbst erzogen wurden. Freier und liebevoller.