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Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?
  2. Bei welchen Temperaturen gab es früher in der Schule Hitzefrei?
  3. Welche Klassen bekommen Hitzefrei?
  4. Wie viel Grad darf es in der Schule sein?
  5. Wie heiß darf es im Klassenzimmer maximal sein?
  6. Wann wurde Hitzefrei abgeschafft?
  7. Kann man Hitzefrei abschaffen?
  8. Wo ist es am heißesten grade?
  9. Was sind die Regeln für Hitzefrei?
  10. Was tun wenn das Klassenzimmer zu warm ist?
  11. Was tun wenn es in der Schule heiß ist?
  12. Ist Trinken im Unterricht erlaubt?
  13. Warum gibt es für die Oberstufe kein Hitzefrei?
  14. Warum sollte es kein Hitzefrei geben?
  15. In welchen Bundesländern gibt es Hitzefrei?

Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?

Ist es sehr heiß draußen, können Schüler aber auch selten Arbeitnehmern in den Genuss von Hitzefrei kommen. Dies bedeutet konkret einen Ausfall von Schulstunden, also verkürzter Unterricht oder kürzere Arbeitszeiten während der Arbeit. Bei hohen Außentemperaturen gibt es dann einen Hitzeplan, der vorsieht, ab welchen Temperaturen die herkömmliche Arbeitszeit nicht mehr zumutbar ist.

Lesen Sie hier: Hitze im Büro: Deshalb sollten Sie nie Ventilatoren nutzen.

Große Hitze kann die Produktivität beeinflussen und sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Sie bewirkt Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und manchmal sogar Bewusstlosigkeit. Daher ist ab einer bestimmten Temperatur das Arbeiten sowohl geistiger als auch körperlicher Art nicht mehr zumutbar.

Bei welchen Temperaturen gab es früher in der Schule Hitzefrei?

Nicht nur in Schulen gibt es Hitzefrei, auch Arbeitgeber könnten Angestellte bei zu hohen Temperaturen nach Hause schicken.

Für viele Schüler die vielleicht beste „Erfindung“, seit es Schulen gibt: Wenn es zu heiß ist, fällt der Unterricht aus. Diese Regel ist schon gut 120 Jahre alt – und kommt aus Preußen. Im Sommer 1892 empfahl der dortige Kultusminister Julius Robert Bosse in einem Erlass, „daß der Ausfall des nachmittäglichen Unterrichtes (…) stets dann anzuordnen ist, wenn das hunderttheilige Thermometer um 10 Uhr Vormittags und im Schatten 25 Grad zeigt.“ Eine solche Hitze, befürchtete Bosse, würde die Gesundheit der Schüler beeinträchtigen. Der Grund für den Erlass war auch, dass die einzelnen Schulen bei hohen Temperaturen ihre Schüler bis dato einfach nach eigenem Gutdünken nach Hause schickten – oder eben nicht.

Welche Klassen bekommen Hitzefrei?

Ab 25 Grad? Ab 27 Grad? Die Regeln für die "vorzeitige Beendigung des Unterrichts bei großer Hitze" unterscheiden sich von Land zu Land. Der Überblick.

Am Gymnasium in Dormagen, das Lorenz Buczek besucht, ging es ziemlich ruhig zu in den vergangenen Tagen: Am Montag konnten die meisten Schüler schon nach der zweiten Stunde gehen, am Dienstag durften sie ganz zu Hause bleiben, genauso am Mittwoch. Der Rektor hatte vielen Klassen frei gegeben. Hitzefrei. Lorenz Buczek und die anderen Schüler der Oberstufe mussten dagegen weiterhin schwitzen. Im dritten Stock, "direkt unter dem Dach", stöhnt der 15-Jährige, "da wo es immer am wärmsten wird". Vom Unterricht hängen geblieben sei bei 35 Grad eigentlich nichts. "Wir gehen völlig umsonst zur Schule."

Wie viel Grad darf es in der Schule sein?

1892 gab's zum allerersten Mal hitzefrei, auf Erlass des preußischen Schulministeriums. Heute ist diese Frage Ländersache, aber nur einige Bundesländer geben hierzu Richtlinien vor. Letztendlich ist es der Schulleiter oder die Schulleiterin, der oder die entscheidet. Viele Schulen haben deshalb eine interne Regelung, welche Temperatur erreicht werden muss, damit es hitzefrei gibt.

Nicht alle Schüler*innen kommen in den Genuss von hitzefrei. Nur Grundschüler*innen und Schüler*innen der Sekundarstufe I dürfen wegen zu hohen Temperaturen im Klassenraum frühzeitig aus dem Unterricht entlassen werden. In der Oberstufe, an Berufsschulen oder in Schulen des zweiten Bildungsweges wird weiter gelernt und geschwitzt.

Das Kultuministerium gibt keine offizielle Regelung vor, bietet Schulleiter*innen aber diese Kriterien zur Orientierung an: Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 °C im Schatten beträgt, gibt es frühestens nach der vierten Stunde hitzefrei. Benachbarte Schulen stimmen sich ab und entscheiden möglichst gleich.

Wenn es besonders heiß ist, kann der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden. Das ist jedoch ab keiner bestimmten Temperatur automatisch der Fall. Ob es wirklich nötig ist, soll ebenso geprüft werden wie die Möglichkeiten, kühlere Orte für den Unterricht zu finden. Auf konkrete Umstände wie Fahrschüler, die auf Busse angewiesen sind, sollten die Entscheider unbedingt Rücksicht nehmen.

Wie heiß darf es im Klassenzimmer maximal sein?

1892 gab's zum allerersten Mal hitzefrei, auf Erlass des preußischen Schulministeriums. Heute ist diese Frage Ländersache, aber nur einige Bundesländer geben hierzu Richtlinien vor. Letztendlich ist es der Schulleiter oder die Schulleiterin, der oder die entscheidet. Viele Schulen haben deshalb eine interne Regelung, welche Temperatur erreicht werden muss, damit es hitzefrei gibt.

Nicht alle Schüler*innen kommen in den Genuss von hitzefrei. Nur Grundschüler*innen und Schüler*innen der Sekundarstufe I dürfen wegen zu hohen Temperaturen im Klassenraum frühzeitig aus dem Unterricht entlassen werden. In der Oberstufe, an Berufsschulen oder in Schulen des zweiten Bildungsweges wird weiter gelernt und geschwitzt.

Das Kultuministerium gibt keine offizielle Regelung vor, bietet Schulleiter*innen aber diese Kriterien zur Orientierung an: Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 °C im Schatten beträgt, gibt es frühestens nach der vierten Stunde hitzefrei. Benachbarte Schulen stimmen sich ab und entscheiden möglichst gleich.

Wenn es besonders heiß ist, kann der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden. Das ist jedoch ab keiner bestimmten Temperatur automatisch der Fall. Ob es wirklich nötig ist, soll ebenso geprüft werden wie die Möglichkeiten, kühlere Orte für den Unterricht zu finden. Auf konkrete Umstände wie Fahrschüler, die auf Busse angewiesen sind, sollten die Entscheider unbedingt Rücksicht nehmen.

Wann wurde Hitzefrei abgeschafft?

Bei Temperaturen über 30 Grad wackelt die Schulordnung – der Stundenplan aber bleibt weitgehend unangetastet. Die Gründe dafür erscheinen logisch.

Die Baselbieter CVP-Präsidentin Sabrina Mohn steht unter Beschuss, denn sie teilt das populäre Anliegen nicht. Vor der kommenden Tropen-Woche mit bis zu 36 Grad hat die Sekundarlehrerin ihre Schüler beauftragt, einen Aufsatz zu schreiben. Pro und contra Hitzeferien. Wenig überraschend findet nur Ersteres Anklang. «100 Prozent sind für die Hitzeferien», vermeldete der 4Pc-Klassensprecher Nicolas Glaser am Freitag aus dem Oberwiler Schulzimmer. Seine Lehrerin ist dagegen. Organisatorisch liessen sich Hitzeferien heute kaum bewältigen, die Eltern von Primarschülern seien oft nicht zu Hause. Immerhin darf Glaser während des Unterrichts mit dem Journalisten telefonieren. Es ist eine jener Ausnahmen, die bei diesen Temperaturen an der Tagesordnung sind. Die meisten Lehrer erlauben es, während der Lektionen zu trinken. Bei Sabrina Mohn darf man sogar hin und wieder Eis essen – so holt sie sich die Gunst ihrer Schüler wieder zurück.

Kann man Hitzefrei abschaffen?

Bei Temperaturen über 30 Grad wackelt die Schulordnung – der Stundenplan aber bleibt weitgehend unangetastet. Die Gründe dafür erscheinen logisch.

Die Baselbieter CVP-Präsidentin Sabrina Mohn steht unter Beschuss, denn sie teilt das populäre Anliegen nicht. Vor der kommenden Tropen-Woche mit bis zu 36 Grad hat die Sekundarlehrerin ihre Schüler beauftragt, einen Aufsatz zu schreiben. Pro und contra Hitzeferien. Wenig überraschend findet nur Ersteres Anklang. «100 Prozent sind für die Hitzeferien», vermeldete der 4Pc-Klassensprecher Nicolas Glaser am Freitag aus dem Oberwiler Schulzimmer. Seine Lehrerin ist dagegen. Organisatorisch liessen sich Hitzeferien heute kaum bewältigen, die Eltern von Primarschülern seien oft nicht zu Hause. Immerhin darf Glaser während des Unterrichts mit dem Journalisten telefonieren. Es ist eine jener Ausnahmen, die bei diesen Temperaturen an der Tagesordnung sind. Die meisten Lehrer erlauben es, während der Lektionen zu trinken. Bei Sabrina Mohn darf man sogar hin und wieder Eis essen – so holt sie sich die Gunst ihrer Schüler wieder zurück.

Wo ist es am heißesten grade?

Schüler warten sehnsüchtig auf Hitzefrei.

Schüler warten sehnsüchtig auf Hitzefrei.

iStockphoto

Die Entscheidungsmacht für den erlösenden Hitzefrei-Ausspruch liegt bei den Schulleitern der einzelnen Schulen. Einige Bundesländer haben Richtwerte veröffentlicht. Bei Mega-Hitze sollen sie der Schulleitung helfen, die Entscheidung zu treffen.

Michael Gomolzig, Sprecher des Verbands für Bildung und Erziehung, weiß jedoch: "Heute gibt es - selbst bei sommerlichen Temperauren und drückender Schwüle - immer seltener Hitzefrei. Es passt nicht in den Tagesrhythmus vieler Familien hinein. Zumal es auch immer mehr Ganztagsgrundschulen gibt, weil häufig beide Elternteile berufstätig sein wollen oder es aus finanziellen Gründen sein müssen."

Hitzefrei gilt in den meisten Bundesländern übrigens nicht für Oberstufenschüler, Berufsschüler sowie Schüler des Zweiten Bildungswegs, sondern nur für Grundschüler und die Sekundarstufe I.

Viele Kultusministerien geben keine klaren Regeln vor, sondern sprechen nur Empfehlungen für Hitzefrei aus. Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 Grad Celsius im Schatten beträgt, sollte die Schule vorzeitig beendet werden. Hitzefrei soll es aber frühestens nach der vierten Stunde geben.

Das Ministerium in Bayern spricht davon, dass bei "besonders heißen Temperaturen" der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden kann. Wichtig sei die Abwägung der Situation: Wie warm ist es? Kann der Unterricht an kühlere Orte verlegt werden?

In Berlin gibt es keine Hitzefrei-Empfehlung. Auf ihrer Homepage schreibt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie: "Schule ist Pflicht. Und der Ausfall oder das Versäumen von Unterricht muss die Ausnahme sein. Darum gibt es kein 'Hitzefrei' ab einer bestimmten Temperatur mehr, sondern der Unterricht soll den Witterungsverhältnissen angepasst stattfinden." Nur bei extremer Hitze sei es den Schulen freigestellt, ob sie Unterrichtsstunden verkürzen oder ausfallen lassen.

Lese-Tipp: Bildungsforscher erklärt – Darum sind Noten unfair

Das Kultusministerium in Brandenburg gibt in Sachen Hitzefrei eine klare Empfehlung ab: Werden um 10 Uhr 25 Grad Außentemperatur im Schatten oder um 11 Uhr innerhalb des Gebäudes 25 Grad Celsius gemessen, soll nicht länger als bis 12 Uhr unterrichtet werden.

Was sind die Regeln für Hitzefrei?

Schüler warten sehnsüchtig auf Hitzefrei.

Schüler warten sehnsüchtig auf Hitzefrei.

iStockphoto

Die Entscheidungsmacht für den erlösenden Hitzefrei-Ausspruch liegt bei den Schulleitern der einzelnen Schulen. Einige Bundesländer haben Richtwerte veröffentlicht. Bei Mega-Hitze sollen sie der Schulleitung helfen, die Entscheidung zu treffen.

Michael Gomolzig, Sprecher des Verbands für Bildung und Erziehung, weiß jedoch: "Heute gibt es - selbst bei sommerlichen Temperauren und drückender Schwüle - immer seltener Hitzefrei. Es passt nicht in den Tagesrhythmus vieler Familien hinein. Zumal es auch immer mehr Ganztagsgrundschulen gibt, weil häufig beide Elternteile berufstätig sein wollen oder es aus finanziellen Gründen sein müssen."

Hitzefrei gilt in den meisten Bundesländern übrigens nicht für Oberstufenschüler, Berufsschüler sowie Schüler des Zweiten Bildungswegs, sondern nur für Grundschüler und die Sekundarstufe I.

Viele Kultusministerien geben keine klaren Regeln vor, sondern sprechen nur Empfehlungen für Hitzefrei aus. Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 Grad Celsius im Schatten beträgt, sollte die Schule vorzeitig beendet werden. Hitzefrei soll es aber frühestens nach der vierten Stunde geben.

Das Ministerium in Bayern spricht davon, dass bei "besonders heißen Temperaturen" der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden kann. Wichtig sei die Abwägung der Situation: Wie warm ist es? Kann der Unterricht an kühlere Orte verlegt werden?

In Berlin gibt es keine Hitzefrei-Empfehlung. Auf ihrer Homepage schreibt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie: "Schule ist Pflicht. Und der Ausfall oder das Versäumen von Unterricht muss die Ausnahme sein. Darum gibt es kein 'Hitzefrei' ab einer bestimmten Temperatur mehr, sondern der Unterricht soll den Witterungsverhältnissen angepasst stattfinden." Nur bei extremer Hitze sei es den Schulen freigestellt, ob sie Unterrichtsstunden verkürzen oder ausfallen lassen.

Lese-Tipp: Bildungsforscher erklärt – Darum sind Noten unfair

Das Kultusministerium in Brandenburg gibt in Sachen Hitzefrei eine klare Empfehlung ab: Werden um 10 Uhr 25 Grad Außentemperatur im Schatten oder um 11 Uhr innerhalb des Gebäudes 25 Grad Celsius gemessen, soll nicht länger als bis 12 Uhr unterrichtet werden.

Was tun wenn das Klassenzimmer zu warm ist?

Seit heute sind in Hamburg die deutschlandweit ersten Dieselfahrverbote in Kraft. Ich will mich über diesen blinden, ideologischen Aktionismus, ohne Sinn und Verstand jetzt gar nicht ärgern. Aber wenn diese Maßnahme von Verkehrsminister Andreas Scheuer kritisiert, und von unserem Grünen Umweltsenator Jens Kerstan mit dem Argument „der Senat sei für die Gesundheit der Bürger verantwortlich“ verteidigt wird, dann klingt das für mich heute wie blanker Hohn!

Was ist los? Die letzten Tage haben wir alle mehr oder weniger unter der Hitze zu leiden – eigentlich auch kein Wunder, denn der Sommer steht vor der Tür. So ist das halt in der warmen Jahreszeit. In den Schulen gab es die letzten Tage deshalb Hitzefrei – obwohl es Hitzefrei eigentlich gar nicht mehr gibt. Aber unter besonderen Witterungsbedingungen gibt es dann eben doch noch einen gewissen Spielraum für die Schulleiter.

Was tun wenn es in der Schule heiß ist?

1892 gab's zum allerersten Mal hitzefrei, auf Erlass des preußischen Schulministeriums. Heute ist diese Frage Ländersache, aber nur einige Bundesländer geben hierzu Richtlinien vor. Letztendlich ist es der Schulleiter oder die Schulleiterin, der oder die entscheidet. Viele Schulen haben deshalb eine interne Regelung, welche Temperatur erreicht werden muss, damit es hitzefrei gibt.

Nicht alle Schüler*innen kommen in den Genuss von hitzefrei. Nur Grundschüler*innen und Schüler*innen der Sekundarstufe I dürfen wegen zu hohen Temperaturen im Klassenraum frühzeitig aus dem Unterricht entlassen werden. In der Oberstufe, an Berufsschulen oder in Schulen des zweiten Bildungsweges wird weiter gelernt und geschwitzt.

Das Kultuministerium gibt keine offizielle Regelung vor, bietet Schulleiter*innen aber diese Kriterien zur Orientierung an: Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 °C im Schatten beträgt, gibt es frühestens nach der vierten Stunde hitzefrei. Benachbarte Schulen stimmen sich ab und entscheiden möglichst gleich.

Wenn es besonders heiß ist, kann der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden. Das ist jedoch ab keiner bestimmten Temperatur automatisch der Fall. Ob es wirklich nötig ist, soll ebenso geprüft werden wie die Möglichkeiten, kühlere Orte für den Unterricht zu finden. Auf konkrete Umstände wie Fahrschüler, die auf Busse angewiesen sind, sollten die Entscheider unbedingt Rücksicht nehmen.

Ist Trinken im Unterricht erlaubt?

Trinken oder nicht – am Gymnasium in Olching liegt die Entscheidung beim jeweiligen Lehrer. „Meine Kollegen entscheiden das mit gesundem Menschenverstand und viel Fingerspitzengefühl“, erzählt Schulleiter René Horak. Diese Strategie unterstützt auch das Schulamt in Fürstenfeldbruck, zuständig für Grund- und Mittelschulen. „Von rechtlicher Seite gibt es zu dieser Thematik keine genauen Ausführungen“, sagt Schulamtsdirektorin Bettina Betz. Trotzdem rät sie allen Lehrkräften, darauf zu achten, dass die Schüler genug trinken. Eine leistungsfähige Klasse sei schließlich auch im Interesse der Lehrer.

Walter Zellmeier vom Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck zählt ebenfalls voll und ganz auf seine Kollegen in den Klassenzimmern. Trotzdem ist er der Meinung, dass Trinken während der Stunde eigentlich nicht nötig ist. In den Pausen und während des Stundenwechsels ist sei genug Zeit. „Wenn die Schüler fragen, wird es natürlich keinem verwehrt“, fügt Zellmeier hinzu.

Warum gibt es für die Oberstufe kein Hitzefrei?

Schul- oder Unterrichtsausfall kann durch große Hitze im Sommer zum Thema werden:

Wird der Unterricht bei heißem Wetter durch hohe Temperaturen in den Schulräumen beeinträchtigt, entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter, ob Schülerinnen und Schülern Hitzefrei gegeben wird. Als Anhaltspunkt ist von einer Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius auszugehen. Beträgt die Raumtemperatur weniger als 25 Grad Celsius, darf Hitzefrei nicht erteilt werden.

Warum sollte es kein Hitzefrei geben?

München (dpa) - Einst sang Rudi Carrell in seinem Schlager "Wann wird's mal wieder richtig Sommer" aus dem Jahr 1975: "Ja früher gab's noch Hitzefrei." Das Freihaben bei hohen Temperaturen gehört in der Erinnerung vieler zum Sommer wie Freibad-Pommes.

Den Tag im Schwimmbecken oder im Badesee statt in der Schule zu verbringen, scheint aber immer mehr aus der Mode zu kommen - denn Hitzefrei wird trotz Klimawandels mit vielerorts steigenden Temperaturen und mehr heißen Tagen zur Rarität.

In welchen Bundesländern gibt es Hitzefrei?

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Hitzefrei an Schulen: Wann dürfen Schüler zu Hause bleiben?

In Deutschland gibt es kein bundesweites Hitzefreigesetz: Die Bundesländer können eigenständig entscheiden, ob und wann es in Schulen Hitzefrei gibt. Nur vereinzelt folgt man dabei Richtwerten.

Grundsätzlich gäbe es heutzutage, selbst bei drückender Schwüle und hochsommerlichen Temperaturen, immer seltener Hitzefrei, so Michael Gomolzig vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Baden-Württemberg. Verlässlichen Grund- oder Ganztagsschulen fehle der Spielraum: Entließen Schulleiter die Schüler wegen schwüler, drückender Hitze früher als nach Stundenplan, rufe garantiert eine aufge­brachte Mutter oder ein aufgebrachter Vater in der Schule an und beschwere sich darüber, dass schon wieder Un­terricht ausfalle, erklärt Gomolzig.

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